Hallo Frankfurt, schenk uns ein Lächeln!

Zum zweiten Mal sind wir mit Indiecon Island auf die Frankfurter Buchmesse gereist, dieses Mal mit noch mehr Heften und Menschen im Gepäck als in Jahr eins. Die Kurzfassung: 2500 Bulli-Kilometer, 4,5 Tonnen Paletten, Latten und Stahlgerüst, ein Aufbau-Wahnsinn und Übernachtungen auf Büro-Laminat, dann tausende Begegnungen – die meisten schön, einige hässlich und ein paar mit Fäusten – außerdem geschmökert, geschnackt, gelesen und zugehört, gedruckt, gefeiert, gesungen, zum Ende alles wieder eingepackt und nach Hause gefahren. Unten gibt’s die Fotos.

Mit dabei war die fantastische Crew von Zur Quelle, die uns nicht nur massiv bei Auf- und Abbau unterstützt hat, sondern auch meisterlich Arbeiterlieder singt. Außerdem: Die Politik- und Katzenfreunde von Kater Demos und die ü-ber-ragende Missy-Gang, von der wir eine Menge gelernt haben, zum Beispiel über die Haftkraft von Haribo-Vampiren. Wir haben mit den Lebenskünstlern von transform Bingo gespielt und mit Nansen das hoffentlich bald patentierte Migrationsquiz. Die wunderbare Hala Kotrash hat für Cameo Gedanken über’s Ankommen vorgelesen, Autorinnen und Autoren von Still erklärten uns unter anderem, warum alle Schreiber heute auch Sportler sein müssen (im ausgesprochen schönen und auf der Buchmesse gelaunchten Online-Magazin gibt’s den Text leider nicht – verpasst ist verpasst – dafür andere Stücke von Autor Michael Wolf).Die famosen Menschen hinter Edit haben uns Texte aus aller Welt mitgebracht, Die Epilogeinen mentalen Kanal zum verstorbenen Reformator aufgebaut. Das Wetter beglückte uns ebenfalls mit Literatur und Meinungen dazu sowie einem innovativen Autoren-Ich: der Sexualfamilie. Das Froh!-Magazin aus Köln hat uns mit der Idee für das tägliche Riso-Magazin „ninetofive“ etwas in’s Schwitzen gebracht – Dank der mitgelieferten Messemeditation gings’s aber bald wieder („Übung 1: Suchen Sie einen belebten Punkt und bleiben Sie mindestens fünf Minuten regungslos dort stehen.“). Und das Rothaarigen-Mag Mc1r war ein bisschen verkatert, hatte dafür Musik dabei. 

Und jetzt: Bilder von Malte Spindler.

Am Anfang steht die Autobahn: Bis zur Gründung des Frankfurter Brueder-Büros (voraussichtlich 2050) beginnen Indiecon-Island-Reisen im Warenlager in Hamburg sowie dem Berliner Büro-Keller. Zwei mit maximaler Muskelkraft und minimalem Logistik-Equipment beladene Transporter schwärmen dann am Sonntagmorgen Richtung Frankfurt.

Fahne hissen, Kabel legen und zwischendurch den Elefantenhut hüten – Aufbautag eins von zwei.

Das Island ist in diesem Jahr um einen Dinosaurier gewachsen, außerdem um Ausstellungswände und ein Beleuchtungssystem für die Magazinregale.

Übernachtungsmöglichkeiten hatten wir zum Glück schon Monate vorher reserviert, entsprechend luxuriös die Ausstattung im Basislager.

Indiesaurus Rex begrüßt die ersten Gäste. In diesem Jahr ging es auf der Indiecon um Magazine, die etwas bewegen – politisch, sozial oder kulturell.

Let’s talk magazines – wie jedes Jahr konnten die Besucher an den Ständen und am Kiosk auch die Macherinnen und Macher hinter den Heften treffen – zum Beispiel Marc von Still (links).

Neben den Mitreisenden Heftmacherinnen und Heftmachern konnten im Kiosk auch Hefte aus aller Welt beschaut und erworben werden.

Lesung mit der famosen Hala Kotrash, die ihre „Gedankenblitze“ aus dem Cameo-Magazin vorträgt. (links)

Stefanie Lohaus von Missy beschäftigt sich auf der Bühne mit der Renaissance des Antifeminismus.

Wer Zeitung liest, hat die Kontroverse mitbekommen: Eine Handvoll neurechter Verlage hat auf der Buchmesse in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es war erschreckend mit welcher Lautstärke und Personalpräsenz diese Gruppen selbst vor Ort waren und welches Publikum sie angezogen haben. Unser Stand lag wie schon im vergangenen Jahr in direkter Nachbarschaft von zwei Publikationen aus diesem Spektrum und wir fühlten uns verpflichtet, den fragwürdigen Positionen von nebenan etwas entgegenzusetzen. Wir haben deshalb Cameo und der Amadeu Antonio Stiftung einen Platz auf der Ostwand des Standes überlassen, um diesen mit ihren Inhalten und der Dekonstruktion von Vorurteilen aus dem rechten Spektrum zu bespielen.

Erstmals mit in Frankfurt: Druckprodukte aus der Lucky Punch Press, unserem hauseigenen Risografie-Studio in der Basis Berlin.

Die Produktionsstraße von „ninetofive“: Laserdrucker, Riso sowie eine Falt- und Tackermaschine aus dem Druckstudio Lucky Punch Press.

Die „ninetofive wurde jeweils im Tagesverlauf recherchiert, getextet, gedruckt und getackert, am Abend auf der Messe verteilt und gelesen.

Leonhard Hieronimy (ganz rechts) liest Auszüge aus seinem Manifest der Ultraromantik, das im Korbinian-Verlag erschienen ist, sowie Leserbriefe aus alten Perry-Rhodan-Heften.

Vor allem ging es uns darum zu zeigen, dass ein Leben in einer vielfältigen, offenen Gesellschaft mehr zu bieten hat als ein Denken, das von Mauern in den Köpfen und entlang von Grenzen geprägt ist. Nansen zum Beispiel durchleuchtet mit jedem Heft die Geschichte eines Migranten oder einer Migrantin – und kommt dabei zu überraschenden Einsichten. Danke an Vanessa Ellingham für interessante Einblicke.

Noch mal persönlich: Danke Andrea, Anne, Annika, Bessie, Charlotte, Choleda, Daniela, David, Emily, Fabian, Felix, Fiona, Hakan, Hannah, Imke, Jeannette, Johanna, Jonas, Jonathan, Julius, Katharina, Kathrin, Klaus, Lea, Leonhard, Louis, Mads, Malte, Malte, Mara, Marc, Marion, Marius, Martha, Martin, Mathias, Nader, Patrick, Paula, Richard, Richard, Robert, Sascha, Saskia, Sylvia, Sebastian, Sebastian, Simon, Stefanie, Steffen, Stephan, Tabea, Tasnim, Tristan, Urs, Vanessa, Viola und Yana. Ihr seid toll und ohne euch würd’s nicht gehen.

Außerdem ein Dank an die Kolleginnen und Kollegen bei Fritz Kola und der Ganske Verlagsgruppe für’s wiederholte unter-die-Arme-greifen sowie ein mächtig klatschendes High Five an Markus Gogolin, Jördis Hille und Peter Diemer von der Frankfurter Buchmesse, die diese Kooperation zum zweiten Mal mit uns eingefädelt haben.

Kathrin Jira hatte einen Auszug aus Maggie Nelsons autobiographischem Essay „Die Argonauten“ im Gepäck (auch erschienen in Edit, Ausgabe 72), Steffen Greiner und Mads Pankow lasen aus dem Epilog ihres Radio- und Bühnestücks „Wir übernehmen nicht“. Leonhard Hieronimy führte uns in seiner Kurzgeschichte „Der Sexualkristall“ in ein stickiges Pornokino, Sascha Hargesheimer nahm uns mit in den Bühnengraben eines imaginären Musicals zu Pretty Woman – mit unerwartetem Ausgang. Danke an Mathias Zeiske von Edit für die Moderation!

Darum ging’s: All Our Texts are Love Songs – nach einem Interview-Zitat von Pierre Guyotat (nachzulesen in der ersten Ausgabe des Diaphanes Magazin).

Danke an Felix Lindt, RKOL, marsmasin und die Frankfurter peter wolff, Trafic Jam und DJ Producer für Musik.

Hallo Frankfurt.

Bye Frankfurt!

Hallo Frankfurt, schenk uns ein Lächeln!

Zum zweiten Mal sind wir mit Indiecon Island auf die Frankfurter Buchmesse gereist, dieses Mal mit noch mehr Heften und Menschen im Gepäck als in Jahr eins. Die Kurzfassung: 2500 Bulli-Kilometer, 4,5 Tonnen Paletten, Latten und Stahlgerüst, ein Aufbau-Wahnsinn und Übernachtungen auf Büro-Laminat, dann tausende Begegnungen – die meisten schön, einige hässlich und ein paar mit Fäusten – außerdem geschmökert, geschnackt, gelesen und zugehört, gedruckt, gefeiert, gesungen, zum Ende alles wieder eingepackt und nach Hause gefahren. Unten gibt’s die Fotos.

Mit dabei war die fantastische Crew von Zur Quelle, die uns nicht nur massiv bei Auf- und Abbau unterstützt hat, sondern auch meisterlich Arbeiterlieder singt. Außerdem: Die Politik- und Katzenfreunde von Kater Demos und die ü-ber-ragende Missy-Gang, von der wir eine Menge gelernt haben, zum Beispiel über die Haftkraft von Haribo-Vampiren. Wir haben mit den Lebenskünstlern von transform Bingo gespielt und mit Nansen das hoffentlich bald patentierte Migrationsquiz. Die wunderbare Hala Kotrash hat für Cameo Gedanken über’s Ankommen vorgelesen, Autorinnen und Autoren von Still erklärten uns unter anderem, warum alle Schreiber heute auch Sportler sein müssen (im ausgesprochen schönen und auf der Buchmesse gelaunchten Online-Magazin gibt’s den Text leider nicht – verpasst ist verpasst – dafür andere Stücke von Autor Michael Wolf).Die famosen Menschen hinter Edit haben uns Texte aus aller Welt mitgebracht, Die Epilogeinen mentalen Kanal zum verstorbenen Reformator aufgebaut. Das Wetter beglückte uns ebenfalls mit Literatur und Meinungen dazu sowie einem innovativen Autoren-Ich: der Sexualfamilie. Das Froh!-Magazin aus Köln hat uns mit der Idee für das tägliche Riso-Magazin „ninetofive“ etwas in’s Schwitzen gebracht – Dank der mitgelieferten Messemeditation gings’s aber bald wieder („Übung 1: Suchen Sie einen belebten Punkt und bleiben Sie mindestens fünf Minuten regungslos dort stehen.“). Und das Rothaarigen-Mag Mc1r war ein bisschen verkatert, hatte dafür Musik dabei. 

Und jetzt: Bilder von Malte Spindler.

Am Anfang steht die Autobahn: Bis zur Gründung des Frankfurter Brueder-Büros (voraussichtlich 2050) beginnen Indiecon-Island-Reisen im Warenlager in Hamburg sowie dem Berliner Büro-Keller. Zwei mit maximaler Muskelkraft und minimalem Logistik-Equipment beladene Transporter schwärmen dann am Sonntagmorgen Richtung Frankfurt.

Fahne hissen, Kabel legen und zwischendurch den Elefantenhut hüten – Aufbautag eins von zwei.

Das Island ist in diesem Jahr um einen Dinosaurier gewachsen, außerdem um Ausstellungswände und ein Beleuchtungssystem für die Magazinregale.

Übernachtungsmöglichkeiten hatten wir zum Glück schon Monate vorher reserviert, entsprechend luxuriös die Ausstattung im Basislager.

Indiesaurus Rex begrüßt die ersten Gäste. In diesem Jahr ging es auf der Indiecon um Magazine, die etwas bewegen – politisch, sozial oder kulturell.

Übernachtungsmöglichkeiten hatten wir zum Glück schon Monate vorher reserviert, entsprechend luxuriös die Ausstattung im Basislager.

Let’s talk magazines – wie jedes Jahr konnten die Besucher an den Ständen und am Kiosk auch die Macherinnen und Macher hinter den Heften treffen – zum Beispiel Marc von Still (links).

Autor und Illustrator Nils Oskamp liest aus seinem Comic „Drei Steine„, der die Gewalt rechter Schläger thematisiert.

Wer Zeitung liest, hat die Kontroverse mitbekommen: Eine Handvoll neurechter Verlage hat auf der Buchmesse in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es war erschreckend mit welcher Lautstärke und Personalpräsenz diese Gruppen selbst vor Ort waren und welches Publikum sie angezogen haben. Unser Stand lag wie schon im vergangenen Jahr in direkter Nachbarschaft von zwei Publikationen aus diesem Spektrum und wir fühlten uns verpflichtet, den fragwürdigen Positionen von nebenan etwas entgegenzusetzen. Wir haben deshalb Cameo und der Amadeu Antonio Stiftung einen Platz auf der Ostwand des Standes überlassen, um diesen mit ihren Inhalten und der Dekonstruktion von Vorurteilen aus dem rechten Spektrum zu bespielen.

Jeden Tag ein Heft: Damit es während der Messetage nicht zu langweilig wird, entstanden während der Buchmesse fünf Ausgaben des Magazins „ninetofive“ mit wechselnder redaktioneller Besetzung. Hier: Kathrin Jira von Edit mit Martin.

Die „ninetofive wurde jeweils im Tagesverlauf recherchiert, getextet, gedruckt und getackert, am Abend auf der Messe verteilt …

Leonhard Hieronimy (ganz rechts) liest Auszüge aus seinem Manifest der Ultraromantik, das im Korbinian-Verlag erschienen ist, sowie Leserbriefe aus alten Perry-Rhodan-Heften.

Vor allem ging es uns darum zu zeigen, dass ein Leben in einer vielfältigen, offenen Gesellschaft mehr zu bieten hat als ein Denken, das von Mauern in den Köpfen und entlang von Grenzen geprägt ist. Nansen zum Beispiel durchleuchtet mit jedem Heft die Geschichte eines Migranten oder einer Migrantin – und kommt dabei zu überraschenden Einsichten. Danke an Vanessa Ellingham für interessante Einblicke.

Neben den Mitreisenden Heftmacherinnen und Heftmachern konnten im Kiosk auch Hefte aus aller Welt beschaut und erworben werden.

Erstmals mit in Frankfurt: Druckprodukte aus der Lucky Punch Press, unserem hauseigenen Risografie-Studio in der Basis Berlin.

Noch mal persönlich: Danke Andrea, Anne, Annika, Bessie, Charlotte, Choleda, Daniela, David, Emily, Fabian, Felix, Fiona, Hakan, Hannah, Imke, Jeannette, Johanna, Jonas, Jonathan, Julius, Katharina, Kathrin, Klaus, Lea, Leonhard, Louis, Mads, Malte, Malte, Mara, Marc, Marion, Marius, Martha, Martin, Mathias, Nader, Patrick, Paula, Richard, Richard, Robert, Sascha, Saskia, Sylvia, Sebastian, Sebastian, Simon, Stefanie, Steffen, Stephan, Tabea, Tasnim, Tristan, Urs, Vanessa, Viola und Yana. Ihr seid toll und ohne euch würd’s nicht gehen.

Außerdem ein Dank an die Kolleginnen und Kollegen bei Fritz Kola und der Ganske Verlagsgruppe für’s wiederholte unter-die-Arme-greifen sowie ein mächtig klatschendes High Five an Markus Gogolin, Jördis Hille und Peter Diemer von der Frankfurter Buchmesse, die diese Kooperation zum zweiten Mal mit uns eingefädelt haben.

Kathrin Jira hatte einen Auszug aus Maggie Nelsons autobiographischem Essay „Die Argonauten“ im Gepäck (auch erschienen in Edit, Ausgabe 72), Steffen Greiner und Mads Pankow lasen aus dem Epilog ihres Radio- und Bühnestücks „Wir übernehmen nicht“. Leonhard Hieronimy führte uns in seiner Kurzgeschichte „Der Sexualkristall“ in ein stickiges Pornokino, Sascha Hargesheimer nahm uns mit in den Bühnengraben eines imaginären Musicals zu Pretty Woman – mit unerwartetem Ausgang. Danke an Mathias Zeiske von Edit für die Moderation!

Lucky Punch II: Wie im vergangenen Jahr wurde ein wenig geraved, in der Bahnhofsviertel-Bar AMP. Die Gäste wie immer: Besonders schick.

Darum ging’s: All Our Texts are Love Songs – nach einem Interview-Zitat von Pierre Guyotat (nachzulesen in der ersten Ausgabe des Diaphanes Magazin).

Es folgen die üblichen Eskalationsstufen.

Danke an Felix Lindt, RKOL, marsmasin und die Frankfurter peter wolff, Trafic Jam und DJ Producer für Musik.

Hallo Frankfurt.

Bye Frankfurt!