Wir haben den Regen gemacht

Wer nichts zu sagen hat, redet über das Wetter. Und dann hagelt es Floskeln: Regen ist doch nur Sonne in Tropfenform. Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung. Sommer in Hamburg – das ist der schönste Tag des Jahres. Wir haben uns diesen einen Tag ausgesucht, um verrückt zu werden. Verrückt genug, um das erste englischsprachige Magazin aus und über Hamburg zu starten.

Seit heute ist „gentle rain – and other reasons to love Hamburg“ am Kiosk und im Einzelhandel sowie unter gentlerainmag.com erhältlich. Das Magazin behandelt das Zusammenleben im urbanen Raum, zeigt die Lebens- und Arbeitsmodelle junger Hamburgerinnen und Hamburger und erkundet kreative Biotope und Rückzugsorte in der Stadt und der näheren Umgebung.

Im ersten Nieselregen konnten wir herr- und frauvorragende Autoren zusammenbringen, Georg Dahm’s Erklärstück zum Flakbunker-Begrünungsprojekt „Hilldegarden“ nennt die Süddeutsche Zeitung einen „verdienstvollen Report“, die Bildsprache von Tim Brüning oder Max Kersting hält das Hamburger Abendblatt für „ausdrucksstark bis leicht schräg“. Wir freuen uns ganz besonders über die Landung des Elbphilharmonie-Ufos von Gereon Klug – er hat sich dem neuen Hamburger Konzerthaus auf seine Weise genähert und spricht von „Funkelschmuck“, der bis ins All leuchtet – und gleichzeitig von „Reflektion bis hin zur Lupenbrenne“. Auch die Auseinandersetzung mit der Gentrifizierung im Stadtteil Sternschanze von den Bewohnern Kathrin Weßling und Thomas Henning zeigt ein Hamburg jenseits der ausgelatschten Pfade.

Von der ersten Idee bis zur letzten Umschlagsseite sind schon ein paar Jahre vergangen. Die erste Fassung des Konzepts von gentle rain – seinerzeit ein Magazin für den europäischen Norden – scheiterte zunächst an dem Versuch, internationale Förderer für die Produktion unabhängiger Inhalte zu gewinnen. Die Hamburg Marketing GmbH gab uns schließlich den Anstoß für ein Heft, das sich inhaltlich auf die Elbmetropole Hamburg und seine Metropolregion konzentriert und unterstützte die Produktion maßgeblich. Außerdem stellen sich in jeder Ausgabe mehrere Organisationen oder Unternehmen als Förderer hinter das Magazinkonzept.

Die Details im Überblick:

Ersterscheinung: 25.07.2016
Geplante Erscheinungsweise: zwei Ausgaben pro Jahr
Auflage: 40.000 Exemplar
Schrift: Sabon Next, Aperçu Pro
Paper: Fly White 
Fotos: Malte HM Spindler (Galerie) und Paul Rutrecht (Titelbild)

Leserschaft

Das Bookazine – ein Hybrid aus Buch und Magazin – richtet sich vor allem an Gäste, Interessierte sowie potentielle Neu-Hamburgerinnen und Hamburger aus dem Ausland, deren erste gesprochene Sprache nicht Deutsch ist. Ihnen bietet das Magazin eine relevante Perspektive auf die Stadt, die über die Kommunikation von Attraktionen und Sehenswürdigkeiten hinausgeht.

Inhalt

gentle rain fängt die Spannungen und Widersprüche ein, die durch das Zusammenleben im urbanen Raum entstehen – und fokussiert zugleich das enorme kreative Potential von Großstädten wie Hamburg. Das kann das Drohnen-Startup im Kreativ-Quartier Oberhafen sein oder die Mikro-Werft am Elbufer in Wilhelmsburg. Zu unserer Grundhaltung gehört es, die Protagonisten mit einer authentischen Erzählung in Bild und Wort zu begleiten und auf diesem Weg Leserinnen und Lesern eine neue Sicht auf die Stadt zu ermöglichen.

Hamburger Journalistinnen und Journalisten wagen sich darüber hinaus an Themen und Debatten, deren Relevanz über die Stadtgrenzen hinausreicht. Wenn es in der ersten Ausgabe um das Projekt „Hilldegarden“ geht, dann insbesondere um die Begrünung eines Weltkriegbunkers durch eine Bürgerinitiative. Aber es geht auch um Grundsatzfragen von Nachhaltigkeit und Stadtklima, Beteiligung bei Bauprojekten und die Moderation von Konflikten um die Gestaltung des öffentlichen Raums. Auch die Erfahrungen, die Einwohnerinnen und Einwohner im Stadtteil Sternschanze machen, teilen sie mit Menschen in Londons Shoreditch oder Kopenhagens Vesterbro: Sie leben in einem Quartier, das attraktiv und anziehend ist und auch so vermarktet wird – dessen Attraktivität aber auf etwas explizit Nichtvermarktbarem beruht, in diesem Fall auf einer gewachsenen Nachbarschaft und einem Zentrum der Gegenkultur.

Insgesamt liegt der Fokus auf Themen, die Hamburg bewegen und zugleich Anknüpfungspunkte im internationalen Raum bieten. Das kann die Eröffnung der Elbphilharmonie sein, aber auch der Wunsch, gelegentlich der Stadt und dem Alltag zu entfliehen. Die Sichtweisen bewegen sich dabei zwischen objektiv und persönlich, mit einer Offenheit für Kritik und Meinung. Sie sollen eine inhaltliche Inspiration geben für die globalen Herausforderungen des städtischen Zusammenlebens, Austausch anregen und natürlich auch die schönen Seiten Hamburgs nach außen tragen.

Bildwelt

Das Magazin gibt Bildschaffenden aus Fotografie, Illustration und Kunst den Raum, in Exklusivproduktionen ihre einzigartigen Perspektiven auf die Stadt Hamburg einzunehmen – und dabei nicht zwangsläufig bei den erwartbaren Ergebnissen zu landen. So nähert sich der Fotograf Tim Bruening in einem Foto-Essay Schritt für Schritt der Elbphilharmonie an – landet jedoch am Ende beim Modell des Gebäudes am Flughafen. Der Illustrator Christian Wischnewski fängt die Schönheit Hamburgs elbdurchfluteter Vororte nicht in Landschaftsskizzen ein, sondern in detailreichen Installationen aus Fundstücken am Ufer.

Design und Ausstattung

Getragen wird das Heft von einer Gestaltungslinie, die die kontrastreichen Themenwelten in einer Typologie der Gegensätze aufnimmt. Auf Basis einer bewusst limitierten Auswahl modernistischer Schriften werden die rauen und schönen Seiten Hamburgs vielfältig inszeniert. Trägermedium ist ein hochwertiges Naturpapier, das den Anspruch des Magazins auch in der Materialität wiedergibt. Eine haltbare Strukturfolie auf dem Umschlag sorgt für Beständigkeit – im besten Fall wandert gentle rain nach der Lektüre in den Bücherschrank.

Vertrieb

Das Magazin findet seine Leser vorwiegend in Hamburg und Umgebung –an Orten, die zum Entdecken, Verweilen und Wiederkehren anregen. Es im Bahnhofsbuchhandel und am Kiosk erhältlich, außerdem im Einzelhandel, insbesondere in Concept Stores, Boutiquen oder Museumsshops. Leseexemplare sind in diversen Cafés zu finden – überall dort, wo sich nicht nur Durchreisende, sondern auch Hamburgerinnen und Hamburger gerne aufhalten. Darüber hinaus bewegt sich gentle rain entlang der Reiserouten potentiell Hamburg-interessierter Leserinnen und Leser – das heißt an den Bahnhöfen und Flughäfen europäischer Großstädte sowie in ausgewählten, internationalen Magazingeschäften und der modernen Arbeits- und Lebensumgebung wie Coworking Spaces oder junge Hotellerie. Im Netz ist gentle rain unter gentlrainmag.com erhältlich.